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Samstag, 18 Juli 2015 14:43

Was sind Redewendungen?

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Kerbhölzer Kerbhölzer See page for author [CC BY 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], via Wikimedia Commons

Man schiebt jemandem die Schuld in die Schuhe, bindet Leuten einen Bären auf und verliebt sich Hals über Kopf. Jeder kennt diese Ausdrücke, doch wie werden sie bezeichnet und woher kommen sie?

Die eben aufgeführten Ausdrücke sind sogenannte "Redewendungen". Eine Redewendung ist eine feste Verbindung von Wörtern, die eigentlich gar keinen Sinn ergeben, wenn man die Bedeutung der Redewendung nicht kennt.

Ein oft gebrauchtes Beispiel: jeder kennt die Redewendung "Jetzt habe ich den Faden verloren"- stimmts? Er bedeutet, dass man während des Sprechens vergisst, was man eigentlich sagen wollte, man hat also den Faden verloren. Jedoch hat der Faden mit dem Sprechen im Grunde gar nichts zu tun. Der Ausdruck ist also ein Sinnbild, wobei der Faden für den Fortgang der Rede steht. Wenn man ihn also verliert, "verliert" man auch das, was man sagen wollte. 

Redewendungen gibt es in jeder Sprache. Und nur als "Muttersprachler" lernt man die Bedeutung von Redewendungen seiner eigenen Sprache von klein auf kennen, sodass deren Gebrauch völlig normal wird. Hört nun z.B. ein Italiener, der gerade die deutsche Sprache lernt, diese Redewendung, dann wird er denken, man hat wirklich einen Faden verloren und ihn vielleicht suchen, was ziemlich lustig wäre. Erst wenn man also den Sinn einer Redewendung kennt, weiß man, was damit gemeint ist.

Mittels Redewendungen kann man also Dinge umschreiben. Sie sind fester Bestandteil der Alltagssprache jeden Landes und können meistens auch nicht einfach so in andere Sprachen übersetzt werden. Die deutsche Redewendung "nicht die Katze im Sack kaufen", steht dafür, dass man erst sehen möchte, was man kauft. In der englischen Sprache gibt es diese Redewendung natürlich auch, nur dass man im Englischen nicht sagt, dass man nicht die Katze im Sack kaufen möchte, sondern dort verwendet man statt der Katze das Schwein, welches man nicht im Sack kaufen möchte (don't buy a pig in a poke).

Der Ursprung von vielen Redewendungen liegt bereits im Mittelalter. So werden in manchen Redewendungen alte Begriffe verwendet, die heute gar nicht mehr üblich sind.

So spricht man in der Redewendung "der hat bestimmt etwas auf dem Kerbholz" von einem Gegenstand, mit dem heutzutage keiner etwas anzufangen weiß. Denn ein Kerbholz war im Mittelalter eine Zählleiste aus Holz, mit welcher Kaufleute vereinbarte Abmachungen zu einem vereinbarten Termin kontrolliert haben. Stimmte also mit dem Kerbholz etwas nicht, so wusste man, hier spielt jemand ein falsches Spiel und möchte den anderen "übers Ohr hauen", also betrügen. Warum man jemanden übers Ohr hauen möchte, das ist schon wieder eine Redewendung, die sehr häufig verwendet wird. (Klicke hier, um dazu mehr zu erfahren). Mit der Zeit haben sich die Redewendungen fest in unserer Sprache verankert und machen jede Sprache interessanter.

 

Gelesen 4155 mal Letzte Änderung am Freitag, 22 Januar 2016 13:11

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