Säugetiere, die Eier legen gibt es nicht - denkst Du? Na dann lies mal weiter! Wenn man sich die Entwicklungsgeschichte (Evolution) der Säugetiere anschaut, dann kann man feststellen, dass sich Säugetiere, zu denen auch der Mensch gehört, in ihrer langen Entstehung über Millionen von Jahren hinweg, aus Reptilien entwickelt haben. Verschiedene Tierarten haben dabei verschiedene Entwicklungsstufen durchlebt. Jedes der heute lebenden Säugetiere hat dabei immer noch bestimmte Merkmale von Reptilien, welche auf den ersten Blick aber nicht mehr unbedingt erkennbar sind. Es gibt aber ein paar spezielle Säugetiere auf der Erde, welche ihre Jungen nach der Geburt säugen, dessen Junge aber nicht als nacktes Baby auf die Welt kommen, sondern noch in einer schützenden Eihülle verpackt von der Mutter "gelegt" werden.
Bei einem Vertreter dieser Tierarten handelt es sich um das Schnabeltier. Das Schnabeltier lebt in Australien und verbringt, wie der Biber, den ganzen Tag im Wasser. Es hat dichtes braunes und wasserabweisendes Fell, einen platten Schwanz wie ein Biber und einen Schnabel wie eine Ente. Zähne sind im Schnabel nicht vorhanden, nur Hornplatten, mit welchen das Schnabeltier seine Nahrung zermalmt. Das Schnabeltier legt tatsächlich Eier, welche die Mutter ausbrütet. Nach nur 10 Tagen schlüpfen dann die nackten Jungen, meist sind es drei. Diese Jungen werden dann von der Mutter mit Muttermilch ernährt, wie es eben bei Säugetieren so üblich ist. Die Eier der Schnabeltiere haben keine feste Eierschale aus Kalk, wie bei Hühnereiern, sondern eine pergamentartige und eher weiche Schale, die denen von Reptilien, beispielsweise Schlangen, ähnlich sind. Das Schnabeltier ist ein lebendiges Beispiel der Evolution, weil dieses Tier verschiedene Merkmale in sich vereint, und daher sehr interessant für die Wissenschaft.
Allerdings ist das Schnabeltier nicht das einzige Säugetier, welches Eier legt, es gibt noch zwei Arten von Ameisen-Igeln, welche ebenfalls zu den eierlegenden Säugetieren zählen (siehe kleines Foto).
Foto Ameisenigel: Fritz Hiersche - 123RF