Trauer ist nicht der einzige Grund zum Weinen. So können Ärger, Stress, Wut, Angst aber auch Freude dafür Sorgen, dass uns Tränen aus den Augen fließen. Manchmal kullern aber auch Tränen, wenn uns z.B. eine kleine Fliege oder ein Staubkorn ins Auge geflogen ist. Aus diesem Grund unterscheiden Wissenschaftler zwischen zwei unterschiedlichen Arten des Weinens. Zum einen gibt es das sogenannte „nicht-emotionale“ Weinen. Nicht emotional bedeutet, dass keine Gefühle dabei sind, bzw. dass das Weinen nicht aufgrund eines Gefühls ausgelöst wurde. Dieses Tränenkullern dient dazu, um den Fremdkörper, wie zum Beispiel die kleine Fliege, ein Staubkörnchen oder eine Wimpern, aus dem empfindlichen Auge zu spülen.
Emotionales Weinen
Die andere Art des Weinens ist demnach das „emotionale“ Weinen. Emotionales Weinen wird von einem Gefühl ausgelöst. Wie ich oben schon erklärt habe, können das Trauer, Ärger, Angst oder auch Freude sein. Während der Zweck des Nichtemotionalen Weinens ziemlich eindeutig ist und sich einfach erklären lässt, sind sich Forscher bis heute total uneinig darüber, weshalb man bei bestimmten Gefühlen weinen muss. Am wahrscheinlichsten ist es, dass durch die Tränen Stresshormone aus dem Körper gespült werden und wir uns deshalb entspannter fühlen. Hormone sind kleine Botenstoffe im Körper, worüber Du hier mehr erfahren kannst.
Tatsächlich ist es oftmals so, dass wir uns nach dem Weinen besser fühlen, obwohl der Anlass dafür vielleicht noch nicht vorbei ist. Wissenschaftlich bewiesen werden konnte diese Vermutung bislang jedoch nicht. Wissenschaftlich bewiesen ist allerdings die Tatsache, dass bei Männern seltener die Tränen fließen, als bei Frauen. Dies ist zwar von Mensch zu Mensch unterschiedlich, jedoch haben Forscher herausgefunden, dass die Mehrheit der Frauen ihre Gefühle eher offen zeigen. Viele Männer sind da anders, sie zeigen ihre Gefühle nicht so offen. Außerdem bekommt man als Junge schon von kleinauf eingetrichtert: Jungen sind stark und weinen nicht - stimmts? Das ist allerdings Quatsch, denn auch ein Junge darf weinen, wenn ihm danach ist!
Woher kommen die Tränen?
Die Tränen werden in der Tränendrüse produziert und gelangen dabei direkt aus dieser ins Auge (Abb. rechts). Die in der Tränendrüse produzierte Tränenflüssigkeit benetzt dabei ständig das Auge, um es zu reinigen und um es vor Keimen zu schützen. Damit uns nicht ständig die Tränen, so wie beim Weinen, aus den Augen laufen, wandert die Tränenflüssigkeit vom Auge in den Tränensack und von dort in den Tränennasengang. Somit befeuchtet die Tränenflüssigkeit auch noch die Nasenschleimhaut. Wenn wir traurig sind und weinen müssen, dann wird die Tränendrüse animiert, mehr Tränenflüssigkeit abzugeben. Deshalb kullern dann die Tränen aus den Augen. Das passiert allerdings nur so lange, bis die Tränendrüse leer ist. Dann kann man weinen, ohne dass Tränen fließen.
Weinen auch Tiere?
Hast Du schon mal Dein Haustier weinen sehen? Ich glaube kaum, denn in der Tierwelt werden Emotionen in der Regel nicht durch Tränen ausgedrückt, sondern eher durch Körpersprache und Laute. Hunde zum Beispiel wedeln bei Freude mit dem Schwanz und bellen. Bei anderen Tieren, wie zum Beispiel Ratten, hat man allerdings bereits Tränen beobachtet. Ob die Nager jedoch aus Trauer weinen, kann man nicht genau sagen. Auch Krokodile wurden bereits dabei beobachtet, wie bei ihnen die Tränen rollten. Die „Krokodilstränen“, die als Umschreibung für heimtückisches Verhalten gelten, sind wiederum Quatsch. Zwar weinen Krokodile beim Verzehr ihrer fetten Beute manchmal tatsächlich, doch das hat rein gar nichts mit vorgespieltem Mitgefühl ihrer Beute gegenüber zu tun. Wenn ein Krokodil weint, dann hat es damit zu tun, dass beim Verzehren großer Beutetiere die Tränendrüsen "gequetscht" werden.
Wenn ihr weitere Fragen zum menschlichen Körper, der Tierwelt, oder zu einem anderen Thema habt, dann schreibt sie doch einfach per Mail!
Grafik Tränensystem: designua - 123RF
