Die Stadt Tschernobyl liegt im Norden der Ukraine und beherbergt heute noch ca. 400 Menschen. Bis zum Jahre 1986 lebten in dieser Stadt ca. 14000 Menschen. Im Jahre 1986 ereignete sich in der nur wenige Kilometer entfernten Nachbarstadt Prypjat einer der schlimmsten nuklearen Unfälle der Menschheitsgeschichte. Im Atomkraftwerk Tschernobyl wurde am 26.April 1986 wieder ein regelmäßig durchgeführter Testlauf für einen Störfall simuliert, um das Verhalten der Arbeiter bei Notsituationen zu testen und zu trainieren. Allerdings lief dieser Testlauf an diesem tag völlig außer Kontrolle, worauf es zur Überhitzung eines Reaktors kam. Diese Überhitzung konnte nicht mehr aufgehalten und kontrolliert werden, sodass der Reaktor explodierte und Unmengen von tödlicher Kernstrahlung freigesetzt wurden.
Durch die hohe Strahlenbelastung mussten tausende Menschen aus der Stadt Tschernobyl und der gesamten Region evakuiert, also umgesiedelt werden. Heute ist die Stadt Prypjat eine "Geisterstadt", hat also gar keine Einwohner mehr und wird auch noch auf sehr lange Zeit unbewohnbar bleiben. Im nur wenige Kilometer entfernt liegenden Tschernobyl leben heute noch etwa 400 Menschen.
Eine genaue Einschätzung der Folgen von Tschernobyl ist auch heute noch nicht wirklich möglich und wird von vielen Experten diskutiert. Sicher ist jedoch, dass ca. 50 Menschen aufgrund der starken Strahlenbelastung damals direkt als Folge gestorben sind und mindestens 9.000 weitere Menschen an den Folgen der starken Strahlung in den Monaten und Jahren darauf.
Noch heute, fast 30 Jahre nach der Katastrophe, sterben Menschen an den Spätfolgen der hohen Strahlenbelastung des explodierten Reaktors und andere erkranken zum Teil unheilbar.
Tschernobyl ist deshalb ein warnendes Beispiel dafür, dass Atomenergie gefährlich ist und niemals vollständig kontrolliert werden kann. Sehr viele Atomkraftgegener setzen sich deshalb für die Erzeugung von Energie mit Hilfe von Windkraft in Windparks oder mit Hilfe der Sonnenenergie, auch erneuerbaren Energien genannt ein.