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Dienstag, 17 November 2015 09:50

Was war die DDR?

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DDR-Flagge DDR-Flagge ©chelovek - 123RF

Häufig hört man in den Medien Diskussionen über die "DDR", so zum Beispiel, ob es sich bei dieser "DDR" um einen "Unrechtsstaat" gehandelt hat. Doch was war die "DDR" überhaupt gewesen?

Die DDR war, neben der BRD (Bundesrepublik Deutschland), ein deutscher Staat, der von 1949 bis 1990 existierte. DDR ist die Abkürzung für "Deutsche Demokratische Republik" und ist heute der östliche Teil der Bundesrepublik Deutschland.  Doch das Land, das wir heute als Bundesrepublik Deutschland kennen, hat eine lange Geschichte und somit auch viele Staatsformen mit unterschiedlichen politischen Systemen und verschiedenen Herrschern erlebt und überlebt. (Lies dazu auch hier weiter)

Wie kam es zur Gründung der DDR?

ddrInfolge des sogenannten "Dritten Reichs", Adolf Hitlers Nazi-Diktatur, und dem daraus entstandenen Zweiten Weltkrieg (1939-1945) wurde Deutschland, das für diesen Krieg verantwortlich war, unter den Siegermächten dieses Krieges Großbritannien, Frankreich, den USA und der damaligen Sowjetunion in sogenannte Besatzungszonen aufgeteilt, um sicherzustellen, dass Deutschland nie wieder einen Krieg beginnen könnte. Der Westen und Süden des damaligen Deutschen Reiches wurde so von Großbritannien, Frankreich und den USA besetzt, der Osten hingegen von der Sowjetunion (Karte rechts - DDR blau).

Im Jahre 1949, vier Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs, wurden innerhalb weniger Monate zwei neue deutsche Staaten gegründet: die BRD und schließlich die DDR. Während die Bundesrepublik sich an der Politik der westlichen Staaten, allen voran an den USA, orientierte, wurde die DDR von sowjetischer Seite beeinflusst. Da die Sowjetunion den sozialistischen Weg eingeschlagen hatte und in den USA, Frankreich und Großbritannien der Kapitalismus Bestand hatte,  entstanden zwischen den beiden Staaten verschiedene politische Meinungen und dadurch wiederum starke Spannungen, welche viele Jahre ihr Verhältnis zueinander bestimmten.

Die Deutsche Demokratische Republik war offiziell zwar eine Demokratie, wie es auch der Name behauptete, aber im Grunde genommen handelte es sich bei ihr um eine Parteidiktatur, bei der die SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) immer bestimmte, was gemacht wurde. Menschen, die eine andere Meinung hatten, wurden verfolgt und manche von denen sogar ermordet.

berliner-mauerIn den ersten Jahren der DDR flohen sehr viele Menschen aus der DDR in die Bundesrepublik, um dem sozialistischen Staatssystem mit ihrer Politik der Bevormundung zu entgehen. Um diesen Menschenstrom aus der DDR in Richtung Westen zu stoppen, begann die DDR-Regierung im August 1961, eine Mauer an der Grenze zu Westberlin zu bauen und die Grenze zur BRD von Grenzsoldaten noch viel stärker als bisher bewachen zu lassen. (Foto rechts: Teil der Berliner Mauer - Foto von delcreations - 123RF)

Das erste Staatsoberhaupt der DDR hieß Walter Ulbricht, welcher bis 1971 der mächtigste Politiker der DDR war. Er veranlasste den Aufbau des Sozialismus nach sowjetischen Vorgaben, sowie auch den Bau der eben besagten Berliner Mauer. Sein Nachfolger wurde im Jahre 1971 Erich Honecker, der diese Position als Staatsoberhaupt bis zum Ende der DDR im Jahre 1989 inne hatte.

Warum gibt es die DDR nicht mehr?

In der DDR wurde eine Politik betrieben, welche zwar gut gedacht war, aber völlig falsch umgesetzt wurde. Es sollten alle Menschen gleich sein, jeder sollte Arbeit haben und somit immer genug Geld, um sich Essen, Kleidung und auch ein warmes Bett zum Schlafen kaufen zu können. Leider herrschte in der DDR eine Misswirtschaft. Es gab zwar genügend zu essen und jeder hatte ein warmes Bett, aber viele Dinge, wie schöne Kleidung, Fernseher, Waschmaschinen und viele solcher Dinge mehr, die zwar in der DDR hergestellt wurden, blieben nicht in der DDR, sondern wurden in die kapitalistischen Staaten verkauft, um dafür Geld zu erhalten. Von diesem Geld wurden die Rohstoffe im Ausland gekauft, welche es in der DDR nicht gab. Mit diesen Rohstoffen wurden wieder viele neue Dinge in den Betrieben der DDR hergestellt, die aber wiederum in kapitalistische Staaten verkauft wurden, um neues Geld für den Kauf von Rohstoffen zu bekommen. Das klingt zwar unlogisch, war aber wichtig zum Überleben dieses Staates.

Da viele Dinge, die produziert wurden, ins Ausland verkauft wurden, konnten die Menschen in der DDR diese Dinge nicht selbst in einem Laden kaufen. Es entstand ein Mangel an vielen Dingen und immer mehr Menschen wurden deshalb unzufrieden. Die Menschen in der DDR konnten auch nicht einfach ins kapitalistische Ausland fahren, um sich dort die Dinge zu kaufen, die es in der DDR nicht gab, weil das verboten war - es existierte ja die Berliner Mauer und die streng bewachte Grenze.

Menschen, die zum Beispiel in das Nachbarland BRD fliehen wollten, wurden an der Grenze einfach erschossen oder verhaftet und viele Jahre im Gefängnis eingesperrt. Diese sozialistische Misswirtschaft führte in den 1980er Jahren dazu, dass immer mehr Menschen die DDR verlassen wollten. Um Unruhen im Land zu vermeiden, wurde langsam damit begonnen, die unzufriedensten Menschen aus der DDR in die Bundesrepublik ausreisen zu lassen. Doch die wirtschaftliche Lage der DDR wurde immer schlimmer, denn es gab immer weniger zu kaufen und immer mehr Menschen wurden unzufrieden.

Aus diesem Grunde kam es 1989 zu einer Revolution. Das bedeutet, dass viele Menschen in Demonstrationen öffentlich gegen die DDR-Politik demonstrierten. Diese Demonstrationen führten schließlich dazu, dass am 09.November 1989 die Berliner Mauer geöffnet und auch die Grenzen zur BRD geöffnet wurden, sodass alle dorthin reisen konnten, wohin sie wollten. Schon wenige Monate nach der Öffnung der Grenzen zu den kapitalistischen Staaten wurde der Beitritt der DDR zur BRD beschlossen, was das Ende der DDR bedeutete.

Die Deutsche Demokratische Republik existierte vom 07. Oktober 1949 bis zum 03. Oktober 1990. An diesem Tag wurde die DDR der BRD angeschlossen, welche in dieser Form noch heute existiert.

Karte DDR by StalwartUK [CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons]

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