Die Geschichte Deutschlands beginnt in den meisten Geschichtsbüchern zur Zeit der Römer im 1. Jahrhundert vor Christus, also vor über 2100 Jahren. Zu dieser Zeit gab es noch kein "Deutschland" im heutigen Sinn, sondern viele vereinzelte Volksstämme, wie zum Beispiel die Germanen, die Franken und die Sachsen. Die ersten Menschen, die nachweislich auf dem Gebiet lebten, das heute Deutschland ist, lebten übrigens schon viel früher, nämlich vor mehr als 500.000 Jahren.
Im frühen Mittelalter (vor über 1000 Jahren) spaltete sich dieses Gebiet in verschiedene Herrschaftsgebiete, wie zum Beispiel das Frankenreich, aus dem später unter anderem das heutige Frankreich und das Heilige Römische Reich hervorgingen. Dieses kann als eine Art frühester Vorgänger Deutschlands bezeichnet werden, auch wenn zu dieser Zeit noch kein Nationalbewusstsein in der Bevölkerung herrschte.
Das Heilige Römische Reich (große Abbildung unten) wurde im 10. Jahrhundert gegründet und bestand fast 900 Jahre. Ab dem 15. Jahrhundert bekam das Reich den Zusatz "Deutscher Nation" und existierte bis ins Jahr 1806. Bis ins Jahr 1815 gab es dann den sogenannten "Rheinbund" unter französischem "Befehl". In diesem Jahr wurde dann auf dem Wiener Kongress eine Neuordnung des Alten Reichs beschlossen. Dadurch wurde weitestgehend der Zustand des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation wiederhergestellt, jedoch gab es nun erste ernsthafte Bestrebungen zur Gründungen eines ersten deutschen Nationalstaats. Übrigens passierten solche Veränderungen in weiten Teilen Europas, so dass im 19. Jahrhundert einige Staaten gegründet, beziehungsweise umstrukturiert wurden.
Den ersten Versuch zur Gründung eines deutschen Kaiserreiches gab es 1848/49 in einer Revolution, die jedoch scheiterte. Erst im Jahre 1871 gelang es, einen gesamtdeutschen Staat unter der Führung eines Kaisers zu errichten. Dieses Kaiserreich bestand bis nach dem Ersten Weltkrieg (1914-1918) und endete mit dem Rücktritt des Kaisers Wilhelm II. am 28. November 1918. In dessen Folge bestand zwischen 1919 und 1933 die sogenannte "Weimarer Republik". Mit der Machtübernahme Adolf Hitlers begann dann das wohl düsterste Kapitel in der deutschen Geschichte: der Nationalsozialismus im Deutschen Reich. Hitler errichtete eine Diktatur, die von den Nazis als "Drittes Reich" bezeichnet wurde.
1939 bis 1945 tobte der Zweite Weltkrieg, an dessen Ende der Untergang von Hitlers Schreckensherrschaft stand. In Folge dieses schrecklichen Krieges wurde Deutschland unter den Kriegsgewinnern England, Frankreich, den USA und Russland "aufgeteilt". So entstand im Westen die Bundesrepublik Deutschland (BRD) unter britischer, amerikanischer und französischer Besatzung und im Osten die Deutsche Demokratische Republik unter sowjetischer Führung. Beide Staaten wurden 1949 gegründet und existierten in ihrer Form ca. 40 Jahr lang. Im Jahr 1989 kam es in der DDR immer häufiger zu Protesten durch unzufriedene Bürger, die sich ungerecht behandelt fühlten. So endete im Jahre 1990 die Existenz der DDR. Das Gebiet der DDR wurde der Bundesrepublik Deutschland zugeordnet, sodass die einst getrennten Nationen als Bundesrepublik Deutschland existieren. Deutschland besteht als Bundesrepublik Deutschland seit 1949, also mittlerweile 66 Jahre. Als vereintes Deutschland besteht Deutschland seit 1990, also mittlerweile 25 Jahre.
Wie du siehst, ist Deutschland als Land an sich sehr alt und hat eine lange Geschichte. Es war einem ständigem Wandel unterzogen und es werden auch in Zukunft weitere Veränderungen stattfinden. Welche? Darauf kann man gespannt sein.
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