Die Glühlampe, auch umgangssprachlich als Glühbirne bezeichnet, gibt es bereits seit mehr als 150 Jahren. Damals, in den Anfängen des 19. Jahrhunderts, forschten gleich mehrere Wissenschaftler unabhängig voneinander an der Möglichkeit, mit Hilfe von elektrischem Strom Licht zu erzeugen.
Der Franzose Louis Jacques Thénard war dabei derjenige, der den Stein ins Rollen brachte, denn er bewies bereits im Jahre 1801, dass man Metalldrähte durch die man Strom leitet, zum Leuchten bringen kann. Doch erst der Schotte James Bowman Lindsay vervollkommnete die Technologie und stellte im Jahre 1835 die erste funktionierende Glühlampe der Öffentlichkeit vor. Allerdings hatten die ersten Glühlampen nur eine kurze Lebensdauer, die Lichtausbeute war viel zu gering und die Fertigung viel zu teuer, um sie in großen Mengen produzieren zu können. Weder Thénard noch Lindsay gelten jedoch als Erfinder der Glühlampe.
Die Nase vorn im Rennen um die erste brauchbare Glühlampe hatte der deutsche Uhrmacher Heinrich Goebel, welcher im Jahre 1854 die erste Glühlampe einsetzte, welche genügend Licht erzeugte, weniger Energie verbrauchte und bedeutend haltbarer war, als bisherige Erfindungen. Somit ist Heinrich Goebel der eigentliche Erfinder der Glühbirne, wie wir sie heute noch kennen. Dumm nur, dass Heinrich Goebel sich seine Erfindung nicht patentieren ließ.
Da war der Amerikaner Thomas Alva Edison im Jahre 1879 schlauer, denn er ließ sich seine "Kohlenfadenlampe" patentieren und brachte die industrielle Fertigung von Glühlampen ins Rollen. Edison gilt demnach auch als Erfinder der Glühlampe, was aber eigentlich nicht vollkommen der Wahrheit entspricht. Viele Patentgerichte der damaligen Zeit befassten sich damit, wer denn der rechtmäßige Erfinder der Glühlampe ist. Da Heinrich Goebel keine eindeutigen Beweise für seine Erfindung aus dem Jahre 1854 vorbringen konnte, welche ein Gericht überzeugen konnte, gilt auch heute noch Edison als Erfinder der Glühlampe. In manchen Berichten kann man aber auch lesen, dass Goebel der rechtmäßige Erfinder der Glühlampe ist. Edison war aber auf jeden Fall derjenige, der mit seiner Erfindung die Produktion von Glühlampen ankurbelte und somit den weltweiten Siegenszug des elektrischen Lichts ins Rollen brachte.
Übrigens: Glühlampen nach dem Prinzip von Goebel oder Edison sind heute inzwischen ein Auslaufmodell, weil sie, für den Strom, den sie verbrauchen, viel zu wenig Licht abgeben. Heute sind Energiesparlampen oder LED-Lampen die zunehmend verwendeten Leuchtmittel, welche viel weniger Strom als herkömmliche Glühlampen mit Leuchtfaden verbrauchen, aber dafür viel mehr Helligkeit liefern.
