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Dienstag, 10 Februar 2015 14:55

Was versteht man unter dem Begriff der "Aufklärung"?

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Immanuel Kant - bekannter Aufklärer Immanuel Kant - bekannter Aufklärer Foto by Gottlieb Doebler [Public domain], via Wikimedia Commons

Aufklärung ist ein breit gefasster Begriff und deshalb als Oberbegriff für viele Bereiche zu sehen, wo er eine Rolle spielt. Die grundlegende Bedeutung des Wortes "Aufklärung" findest Du hier.

Das Verb "aufklären" bezeichnet allgemeinhin die Beseitigung von Unwissenheit, also die Gewinnung neuen Wissens. Den Zeitraum zwischen ca. 1650 bis ca. 1800 nennt man "Zeitalter der Aufklärung". In dieser Zeit verurteilten viele Menschen die Rückständigkeit des Mittelalters und forderten zum selbstständigen Denken auf. Die Aufklärung ist also eine Bewegung der geistigen Reform. Ihre Ideale sind unter anderem Vernunft, Weltoffenheit, Besinnung auf die Naturgesetze und Religionsfreiheit. Der wohl bekannteste und am häufigsten zitierte Aufklärer (so nennt man Vertreter der Aufklärung) ist Immanuel Kant (1724-1804). Er formulierte die Bedeutung des Begriffes wie folgt:

"Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit"

Das heißt also, dass die Menschen sich selbst eine Meinung machen sollen, anstatt sich von Staat und Religion eine Meinung "aufdrücken" zu lassen. Im Mittelalter, so die Meinung der Aufklärer, vernachlässigten die Menschen dies aus Unwissenheit. Dadurch galt das Mittelalter als rückschrittlich, im Vergleich zur griechischen und römischen Antike. Der Wahlspruch der Aufklärung, "sapere aude!" (lat. "wage es, weise zu sein!") bzw. eher seine sinngemäße Übersetzung "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!" geht ebenfalls auf Immanuel Kant zurück. Zu den bekanntesten Aufklärern zählten, neben Kant, auch Gotthold Ephraim Lessing und Moses Mendelssohn.

Wie bereits erwähnt, war die Aufklärung eine geistige Reformbewegung. Als solche hielt sie Einzug nicht nur in Kunst und Kultur (z.B. Lyrik), sondern auch in das alltägliche Leben vieler Menschen. Ihre Ideale bewirkten eine Reihe gesellschaftlicher Umbrüche, wie zum Beispiel die Amerikanische Revoution (1773-1776) und die Französische Revolution (1789-1799). Auch wenn das Zeitalter der Aufklärung gegen 1800 endete, beeinflussen aufklärerisches Denken und deren Ideale bis heute viele Bereiche unseres Lebens, weshalb die Aufklärung eine zentrale Rolle im Schulunterricht spielt. Aufklärung ist also überaus wichtig, damit man sich zum einen seine eigene Meinung bilden kann, und zum anderen von anderen Leuten nicht so leicht in seiner Meinung beeinflusst werden kann.

Gelesen 3185 mal Letzte Änderung am Montag, 25 Mai 2015 14:42