Der Begriff des Lobbyismus ist übernommen vom englischen Wort "lobbying". Lobbyismus steht dabei als Begriff für eine Art der Interessenvertretung vor allem in der Politik. Seinen Ursprung findet Lobbyismus wiederum in den "Vorhallen", des britischen Parlaments, welche auch als Lobby bezeichnet werden.
Da sich einflussreiche Vertreter aus Politik und Wirtschaft vor den eigentlichen Meetings und Verhandlungen zuerst in der Lobby treffen, um dort zum Beispiel einen Drink zu sich zu nehmen, kommen zwangsläufig verschiedene Leute ins Gespräch miteinander. In diesen "Lobby-Gesprächen" versuchten schon früher Vertreter verschiedener Interessensgruppen, Einfluss auf die Parlamentsmitglieder (Politiker) zu nehmen. Ziel dieser "Vorgespräche" war und ist noch heute, einflussreiche Leute aus der Politik zu gewissen Entscheidungen zu bringen, die für Wirtschaftsvertreter vorteilhaft waren und sind. Nicht selten werden solche Entscheidungen für gewisse Interessensgruppen gut bezahlt, meist in Form von Spenden. Und mit Geld kann man sich nicht nur Dinge im Laden kaufen, sondern eben auch gewisse politische Entscheidungen.
Lobbyismus auf den Punkt gebracht:
In einer Definition des Lobbyismus durch Carsten Bockstette heißt es sehr treffend: "Lobbyismus ist der Versuch der Einflussnahme auf Entscheidungsträger durch Dritte" (aus seiner Fallstudie "Konzerninteressen, Netzwerkstrukturen und die Entstehung einer europäischen Verteidigungsindustrie" von 2003).
Vielleicht fallen dir beim Lobbyismus Ähnlichkeiten und Verbindungen zur Korruption auf, doch im Gegensatz zur Korruption ist Lobbyismus, auch in Deutschland, nicht verboten. Interessenvertretungen durch Konzerne und Firmen bei den Politikern sind also ganz alltäglich und nicht strafbar. Kein Wunder also, dass Lobbyismus auch manchmal als "legale Korruption" bezeichnet wird.
