Zunächst einmal muss ich Euch sagen, dass der Begriff Plastik nur umgangssprachlich verwendet wird und der bessere Begriff Kunststoff ist. Auch die Wörter "Plaste" und "Plast", welche oft dafür verwendet werden, sind genau gesehen nicht richtig. Der Begriff Plastik beschreibt übrigens auch eine Skulptur in der Kunst. Wenn wir aber normalerweise von Gegenständen aus dem material Plastik reden, so meinen wir meistens entweder PVC (Polyvinylchlorid), PE (Polyethylen), oder PET (Polyethylenterephthalat).
Doch was sind das für komische Begriffe, die sehr wissenschaftlich klingen und schwer auszusprechen sind? Diese Begriffe beschreiben die Zusammensetzung des Plastiks bzw. deren Herstellung. Also nun zur Frage: "Was ist Kunststoff eigentlich?"
Nun, der Begriff "Kunststoff" bezeichnet Werkstoffe, die chemisch, also künstlich hergestellt werden und in ihrem Aufbau auf der kleinsten Ebene vor allem aus sogenannten Makromolekülen bestehen. Na jetzt wirds spannend! Moleküle sind Atomverbindungen, Atome sind wiederum die kleinsten Bausteine, aus denen Alles in unserem Universum besteht. Gewonnen werden Kunststoffe aus komplizierten chemischen Prozessen, wie zum Beispiel der Polykondensation und der Polymerisation. Ihr Ausgangsstoff ist in der Regel das schwarze Erdöl.
Durch eine Reihe von chemischen Prozessen wird das Erdöl in seiner Grundstruktur verändert, um so den Kunststoff zu erzeugen. Das Endprodukt (der Kunststoff) findet Verwendung zum Beispiel in der Medizin, als Verpackungsmaterial, in Autos und so ziemlich allen Dingen, die wir täglich nutzen.
Da wir nun wissen, was Kunststoff ist und woraus er gewonnen wird, möchte ich Euch noch etwas Erstaunliches über den Kunststoff sagen. Aus unserer heutigen Welt sind Kunststoffe (Plastik) gar nicht mehr wegzudenken.
Doch tatsächlich sind Kunststoffe noch gar nicht sehr lange Teil unseres Alltags. Über Jahrtausende hinweg wurden die meisten Gegenstände aus Holz, Stein und aus Metallen gefertigt, Plaste kannte keiner. Die ersten "richtigen" Kunststoffe gehen auf das Harz des Kautschuk-Baumes zurück, aus dem Wissenschaftler gegen Mitte des 19. Jahrhunderts anfingen, Gummi herzustellen. Praktisch war Gummi somit der erste Kunststoff.
Nach dem Beginn der Forschungen in der sogenannten Polymerchemie im frühen 20. Jahrhundert und den bedeutenden Erkenntnissen auf diesem Gebiet in den 1950er Jahren, dauerte es nicht mehr lange und Kunststoffe waren aus dem Alltagsleben der Menschen nicht mehr wegzudenken. Doch Kunststoffe hielten erst vor etwa 60 Jahren in Form von verschiedenen Gegenständen, vor allem Haushalt- und Küchengeräte, in unseren Haushalten Einzug.
Die Tatsache, dass in den 1950ern gerade einmal 1 Million Tonnen Kunststoff pro Jahr produziert wurden, während heutzutage mehr als 200 Millionen Tonnen jährlich hergestellt werden, ist genau so interessant, wie erschreckend! Die meisten Kunststoffe werden, wie Du nun weißt, aus Erdöl hergestellt. Doch leider ist das Erdöl auf der Erde begrenzt und die Erdölvorkommen sind irgendwann aufgebraucht. So könnte es sein, dass zukünftig gar kein Kunststoff mehr produziert werden kann, nämlich dann, wenn es kein Erdöl mehr gibt. Kunststoffe müssten dann aus anderen Ausgangsstoffen hergestellt, oder die Menschen verzichten auf viele "unnötige" Erzeugnisse aus Kunststoff, wie zum Beispiel Plastiktüten und viele weitere unnütze Dinge, die aus Kunststoff gefertigt werden.
Kunststoffe erleichtern zwar unseren Alltag, sind aber auch sehr gefährlich für die Natur. Denn Plastik verrottet nur sehr sehr langsam und verschmutzt somit lange Zeit die Umwelt. Deshalb ist es wichtig, dass ein Umdenken der Menschen bei der Verwendung von Plastik einsetzt und Plastik nur noch dort verwendet wird, wo es sinnvoll ist.
Kunststoffverpackungen müssen zudem ordnungsgemäß entsorgt werden und gehören nicht in die Umwelt.
