Schallplatten sind schwarze runde Scheiben aus Vinyl, auf denen Musik abgespeichert ist. Aber eine Schallplatte ist keinesfalls vergleichbar mit einer heute üblichen Compact Disc (CD), denn auf einer Schallplatte ist die Musik auf analoge Art und Weise gespeichert. Wie, das werde ich Dir hier erklären.

Eine Schallplatte besitzt genau 2 lange Rillen, und zwar auf jeder Seite eine. Die Rille auf der Schallplatte ist spiralförmig eingepresst, beginnt am äußeren Rand und endet beinahe in der Mitte. Diese Rille besitzt verschiedene Vertiefungen, welche die Musik speichert. Ein Tonabnehmer erkennt diese Vertiefungen und leitet diese sogenannten elektromechanischen Signale an einen Lautsprecher weiter, aus welchem dann die Musik zu hören ist, welche in dieser Rille sozusagen "eingraviert" wurde. Der Nachteil der Schallplatte ist, dass sich im Laufe der Zeit diese Rille abnutzt, weshalb dann ein Knistern oder Rauschen hörbar wird. Eine Schallplatte muss auch immer staubfrei sein, weil jedes Staubkorn ein Knackgeräusch erzeugt, wenn der Tonabnehmer darüber gleitet. Dieser Tonabnehmer besteht aus einem sehr harten Material, meist einem Diamanten. Um eine Schallplatte abzuspielen, benötigt man einen Schallplattenspieler.

Schallplatten waren vor gar nicht allzu langer Zeit, der bevorzugte Speicher für Musik. Noch vor 30 Jahren wurde Musik meist auf einer Schallplatte verkauft. Allerdings hat die CD die Schallplatte fast völlig verdrängt, weil die CD viele Vorzüge hat. So ist eine Schallplatte sehr empfindlich und man muss sie sehr sorgfältig behandeln. Anfangs wurden Schallplatten aus Schelllack hergestellt. Fiel einem die Schallplatte aus der Hand, zerbrach diese in viele Teile. Die später hergestellten Schallplatten waren aus dem Material Vinyl, welches stabiler war. Die ersten Schallplatten hießen Grammophonplatten und wurden auf einem Grammophon abgespielt (Foto rechts)

Die erste patentierte Schallplatte wurde im Jahre 1887 vorgestellt, der Erfinder war der deutsch-amerikanische Industrielle Emil Berliner. Während erste Schallplatten eine Spielzeit von nur wenigen Minuten hatten, konnte später auf eine Seite einer Platte ca. 45 Minuten Musik gespeichert werden. Diese Schallplatten nannte man Langspielplatten, kurz LP`s. Beliebt waren auch die kleinen Single-Platten, auf denen sich meist nur 1 Titel pro Seite befand. Bands veröffentlichten neue Hits, die im Radio liefen, meist zuerst, oder zusätzlich zur LP, auf einer Single-Schallplatte.

Obwohl die CD die Schallplatte völlig verdrängt hat, gibt es immer noch kleine Auflagen von verschiedenen Musik-Alben als LP. Musikkenner schwören auf den "vollen Klang" einer Schallplatte.

TIPP: Wenn Du eine alte Schelllackplatte oder eine alte Vinyl-Schallplatte hast, kannst Du die Musik auch ohne Plattenspieler hörbar machen. Falte eine Art Trichter aus Papier und stecke am dünnen Ende des Trichters eine dicke Stopfnadel hindurch. (siehe Skizze unten) Dann fahre mit der Nadel vorsichtig die Rille der Schallplatte entlang und du wirst aus dem Papiertrichter die Musik hören, die in der Rille eingraviert ist. Besser geht es allerdings, wenn Du dafür die Platte auf einen alten Plattenspieler legst und diese darauf rotieren lässt. Nimm aber für diesen Versuch bitte nicht eine wertvolle Platte aus Papas alter Schallplattensammlung, weil dadurch die Schallplatte beschädigt wird und es mächtig Ärger geben könnte.

Foto Schallplatte: © Oxlock - Fotolia.com
Foto Grammophon: © GoldPix - Fotolia.com
Grafik: © Uwe Weichelt