Heutzutage ist das Fotografieren mit Kameras oder auch mit dem Handy zur Selbstverständlichkeit geworden. Aber noch vor gar nicht all zu langer Zeit war diese Technik unvorstellbar. Noch vor 200 Jahren, als die Fotografie in den Kinderschuhen steckte, wurden anstelle von Fotografen Künstler engagiert, welche die Menschen in Porträts von Hand gezeichnet haben. Allerdings war die Arbeit an diesen Porträts äußerst zeitaufwändig und teuer. So konnten sich nur Adelige und und das reiche Bürgertum den Luxus eines eigenen Gemäldes leisten.
Diejenigen, die das nötige Kleingeld hatten, ließen sich von den Malern natürlich nur besonders vorteilhaft darstellen, so dass viele dieser Porträts mit den wirklichen Personen wahrscheinlich gar nicht viel gemeinsam hatten. Neben dem Preis war auch die Dauer für die Fertigstellung eines Gemäldes ein großes Problem. Die Menschen mussten für sehr lange Zeit bewegungslos dastehen, damit der Künstler jedes Detail zeichnen konnte. Das war der Hauptgrund, dass nach einer Alternative zu den Gemälden gesucht wurde.
Der bekannteste Vorläufer der heutigen Fotografie war die sogenannte "Daguerreotypie", die im Jahre 1839 von dem französischen Maler Louis Daguerre der Öffentlichkeit präsentiert wurde und sich gleich großer Beliebtheit erfreute. Die Daguerreotypie lieferte Bilder mit guter Qualität, war aber sehr teuer. Bereits im Jahre 1826 entstand jedoch mittels der noch älteren Technik der "Heliografie" das Bild, das man heute allgemeinhin als "ältestes Foto der Welt" bezeichnet, Du kannst es oben sehen. Es zeigt die Sicht aus dem Arbeitszimmer des Erfinders Joseph Nicéphore Niépce, der bereits ab 1815 an ähnlichen Verfahren forschte. Die Qualität war noch sehr schlecht. Die "Heliografie" verlangte dazu eine mehrstündige Belichtungszeit und wurde deshalb immer weiter entwickelt und verbessert.
Heutzutage kann man Dank modernster Technik Fotos innerhalb von Millisekunden schießen, wofür Daguerre und Niépce durch ihre Forschungen den Grundstein legten.