So oder so ähnlich könnte ein Dialog aussehen, in welchem es um die Redewendung "sich mit fremden Federn schmücken" geht. Die Federn als Gegenstand bei dieser Redewendung stehen sprichwörtlich dafür, sich für eine eigentlich von einem anderen erbrachte Leistung hervorzutun und damit zu prahlen. Gerade die schöne Pfauenfeder wird gerne genommen, um sich damit zu schmücken. Doch die Pfauenfeder gehört dem Pfau und nur er als "Eigentümer" darf - genau genommen - auch das Lob für deren Schönheit einstecken.
Die Tatsache, dass sich jemand für eine Leistung eines anderen hervortut, ist so alt wie die Menschheit selbst. Somit ist es kein Wunder, dass es diese Redewendung schon seit einigen tausend Jahren gibt. Sie geht auf eine Fabel des römischen Dichters Phaedrus zurück. In dieser Fabel geht es um eine Krähe, die versucht, sich mit schönen Pfauenfedern zu schmücken, um einfach hübscher auszusehen. Dieser Versuch scheitert jedoch und der Krähe werden zur Strafe auch die eigenen Federn ausgerupft.
Die Redewendung ist in vielen Ländern und damit auch in vielen Sprachen auf er ganzen Welt verbreitet.
Wenn Du darüber nachdenkst, dann bist Du vielleicht schon selbst einmal in Versuchung geraten, die Leistung eines anderen als die eigene auszugeben, um dann dafür das Lob einzustecken - oder?
In vielen Naturvölkern ist es übrigens auch heute noch üblich, dass sich die Menschen mit schönen Vogelfedern schmücken, um "hübsch" auszusehen - man schmückt sich halt gerne mit fremden Federn...
Illustration: © Liudmila Pantelejenkova-123RF