Wenn man jemandem auf den Leim geht, dann ist damit gemeint, dass man von jemandem reingelegt oder betrogen wurde. Doch warum sagt man "auf den Leim gehen"?
Die Redewendung "Jemandem auf den Leim gehen" stammt, wie viele andere Redensarten, aus der Zeit des Mittelalters. Damals wurden Geschäfte mit seltenen Singvögeln gemacht, welche gefangen wurden, um sie z.B. auf dem Markt zu verkaufen. Um diese Singvögel im Wald zu fangen, wurde vom "Jäger" eine List angewendet. Zum einen hängte er einen Käfig in den Baum, in welchem bereits ein Vogel eingesperrt war. Dieser Vogel sollte andere Vögel anlocken.
Damit der Jäger die angelockten Vögel aber auch sicher fangen konnte, wurde neben den Käfig ein Ast angebunden, welcher mit einer klebrigen Masse aus Honig und Sirup, oder auch mit schwarzem Pech, eingestrichen war.
Wenn sich nun ein kleiner Singvogel auf den klebrigen Ast neben den im Käfig sitzenden "Lockvogel" setzte, so blieb dieser mit seinen Beinchen an der klebrigen Masse hängen und war gefangen. Der Jäger brauchte dann den festgeleimten Vogel nur noch vom Ast "pflücken".
Da diese klebrige Masse wie Leim war, an welchem die Vögel kleben blieben, verbreitete sich diese Redensart unter der Bevölkerung. Mit dem mit "Leim" bestrichenen Ast hatte der Jäger den kleben gebliebenen Vogel "reingelegt" und somit gefangen. Der Vogel ist dem Jäger "auf den Leim" gegangen.