"Der sieht doch aus wie Hinz und Kunz" könnte ein Ausspruch lauten. Gemeint ist, das die besagte Person ziemlich gewöhnlich aussieht - eben wie jederman. Doch wer waren Hinz und Kunz? Hinz und Kunz waren keine speziellen Personen, sondern diese beiden Namen, die in dieser Redewendung verwendet werden, gehen auf die Namen Heinz und Konrad zurück. Die Vornamen Heinz und Konrad waren im 11. bzw. 12. Jahrhundert unter deutschen Kaisern sehr verbreitet und dadurch auch im Bürgertum, also bei den "kleinen Leuten", sehr beliebt.
Sehr viele Jungen bekamen also zu dieser Zeit von ihren Eltern als Vornamen Heinz oder Konrad verliehen, sodass beinahe "jeder Junge" in dieser Zeit einen dieser Vornamen trug. Und genau dieses häufige Vorkommen dieser Vornamen war der Grund, dass sich im Laufe des Hochmittelalters die Bedeutung für "alle" oder eben "jeder" entwickelte. Schließlich hieß ja beinahe jeder Junge Heinz oder Konrad. Hinz ist dabei die Kurzform von Heinz und Kunz die Kurzform für Konrad, daher Hinz und Kunz.
Bereits in Schriften und Werken des Theologen Meister Eckhart (1260-1327) haben "Hinz und Kunz" genau diese Bedeutung für "jedermann". Kein Wunder also, dass im weiterem Verlauf des Mittelalters beide Namen unter Adligen, also den wohlhabenden Leuten, an Beliebtheit verloren und sogar als beleidigend empfunden wurde. Im einfachen Volk dagegen wurden sie immer beliebter und zählten, neben Hans und Friedrich (bzw. Fritz), zu den meist verwendeten männlichen Vornamen des Mittelalters. Auch heute sind Vornamen wie Heinz, Hans, Konrad oder Friedrich nicht ungewöhnlich. Im Gegenteil, sie gewinnen sogar wieder an Beliebtheit und so mancher kleine Junge im deutschsprachigen Raum hört auf einen dieser Vornamen.