Um zu überleben, hat sich die Natur verschiedene Dinge ausgedacht. Große Tiere beeindrucken ihre Gegner mit Größe und Kraft. Manche Tiere sind zwar nicht groß, aber so schnell, dass sie bei Gefahr einfach fix davonlaufen können. Kleine Tiere können zwar schnell sein, aber zum Weglaufen wird viel Energie benötigt. Da die Natur mit Energie meist sparsam umgeht, hat sie sich für manche kleine Tiere etwas viel effektiveres einfallen lassen als Kraft oder Geschwindigkeit: Gift! Doch Gift sorgt nicht nur dafür, dass damit Beutetiere getötet werden, sondern es wirkt auch extrem abschreckend, denn mit einem giftigen Tier legt sich so schnell niemand an.
Gift wird meist durch einen Biss übertragen. Das Gift dringt so in den Körper der Beute oder des Angreifers ein und lähmt das Opfer. Wie stark das übertragene Gift wirkt, hängt von dessen Stärke und von der Giftmenge ab, die in das Opfer eingedrungen ist.
Zumeist sind es die wirklich kleinen Tiere, die das stärkste Gift produzieren. So sieht eine "Schwarze Witwe" - so nennt man eine sehr giftige kleine Spinne - gar nicht gefährlich aus, und mit nur etwa 1cm Körpergröße ist sie alles andere als groß und kräftig (Foto rechts). Aber sie besitzt ein sehr starkes Gift, welches sie bei einem Angriff mit einem Biss in ihr Opfer spritzt. Allerdings ist die "Schwarze Witwe" bei weitem nicht das giftigste Tier der Erde.
Das Tier, welches das stärkste Gift in der Tierwelt produziert, ist ein Tier, welches im Meer lebt. Ihr Name heißt "Würfelqualle". Ja ganz richtig, eine kleine glibberige Qualle gilt als giftigstes Tier der Welt(großes Foto oben).
Die Würfelqualle produziert ein extrem starkes Nervengift, welches schon bei der kleinsten Berührung mit dem Tier ins Opfer injiziert (eingespritzt) wird. Das Gift dringt über sogenannte Nesselzellen, welche sich an den Tentakeln der Würfelqualle befinden, in das Opfer ein. Nesselzellen schießen Gift wie kleine Nadeln in Bruchteilen von Sekunden schon bei kleinster Berührung in die Haut des Opfers ein.
Würfelquallen, auch Seewespen genannt, leben in warmen Meeren der tropischen und subtropischen Regionen Asiens oder auch Australiens. Die Würfelqualle selbst hat einen durchsichtigen Körper von nur wenigen Zentimetern Größe, aber die gefährlichen Tentakel können bis zu 3 Meter lang werden. Gerät ein Mensch beim Baden mit den Tentakeln der Würfelqualle in Berührung, so muss dem Opfer extrem schnell geholfen werden, ansonsten stirbt der Mensch. Der Stich einer Würfelqualle ist außerdem so schmerzhaft, dass das Opfer meist in einen Schockzustand fällt und dadurch ertrinkt. Jährlich sterben sehr viele Menschen durch den Kontakt mit einer Würfelqualle.
Foto Schwarze Witwe von K. Korlevic
