Es gibt nichts in der Natur, was keinen Sinn hat. Alles, was die Natur hervorgebracht hat, hat sich aus irgendeinem Grund entwickelt. Und so verhält es sich auch mit den Schuppen beim Fisch. Wenn man sich diese Schuppen einmal genauer betrachtet, dann kann man sehen, dass diese kleinen Plättchen ganz eng aneinanderliegen und wie Dachziegel auf einem Dach angeordnet sind. Daran kann man erkennen, dass diese Schuppen dem Fisch zum einen vor Verletzungen schützen.
Die Schuppen des Fisches sind also wie ein Schutzpanzer. Sie sind sehr hart, aber auch sehr stabil und dazu elastisch.
Schuppen bestehen aus Keratin. Keratin sind Eiweissverbindungen, aus welchen auch unsere Haare bestehen. Unsere Haare dienen uns allerdings nicht mehr als Schutz, wie Du hier in diesem Artikel lesen kannst. Schuppen als auch Haar haben den gleichen Ursprung, weshalb sie auch als Hautanhangsgebilde bezeichnet werden.
Die Schuppen des Fisches sind der Schutzpanzer des Tieres
Die Schuppen des Fisches sind in der Lederhaut des Fisches fest verwachsen, damit sie nicht so leicht ausfallen können. Da diese Schuppen einander überlappen, bleibt keine Lücke. Dadurch kann ein anderer Fisch nicht so einfach ein Stück aus dem Fisch herausbeißen, wenn er auf ihn Appetit hat. Verliert der Fisch zum Beispiel durch eine Verletzung ein paar Schuppen, dann wachsen diese schnell nach.
Schleimschicht dient als zusätzlicher Schutz
Wenn Du schon einmal einen Fisch in der Hand hattest, dann wirst Du festgestellt haben, dass Fische sehr glatt und außerdem noch ziemlich glitschig sind. Die glatte Oberfläche erhält der Fisch, weil die einzelnen Schuppen ganz eng und in einer Richtung, nämlich entgegen der Schwimmrichtung angebracht sind. Wenn Du mit dem Finger einmal gegen die Schwimmrichtung, also vom Schwanz hin zu Kopf, streichst, dann wirst Du feststellen, dass es sich viel rauher anfühlt.
Um den Schutz also perfekt zu machen, besitzt der Fisch eine zusätzliche Schleimschicht, die bei jeder Fischart unterschiedlich stark ausgebildet ist. So werden auch die kleinen Lücken zwischen den Fischschuppen geschlossen, was es Bakterien und auch Parasiten praktisch unmöglich macht, in die Haut des Fisches einzudringen.
Nicht jeder Fisch hat Schuppen
Es gibt Fische, die keine Schuppen haben. Das sind vor allem Speisefische, wie der Karpfen. Allerdings hat hier der Mensch die Finger im Spiel. Weil Speisefische möglichst wenige Schuppen haben sollen, wurden diese bei manchen Arten beinahe komplett weggezüchtet.
Doch auch in der Natur gibt es Fische, die gar keine Schuppen haben. Zu diesen Fischen zählt der Seehase (Foto rechts). Der Seehase sieht lustig aus, und gar nicht wie ein typischer Fisch, aber biologisch zählt er zu den Fischen.
Warum der Seehase keine Schuppen hat, ist damit zu erklären, dass er nicht wie ein normaler Fisch durch das Wasser schwimmt, sondern sich an Gegenständen festsaugt. Somit ist das Verletzungsrisiko für ihn geringer. Außerdem schützt ihn eine dicke Lederhaut. Zur Verteidigung besitzt er Dornen, welche ebenfalls Hautanhangsgebilde und sich aus Schuppen entwickelt haben.