Frühblüher blühen genau dann, wenn die Bäume noch kein Laub tragen, sodass sie noch die volle Sonnenenergie tanken können, die für ihr Wachstum so notwendig ist.
Außerdem nutzen sie die in ihren Zwiebeln gespeicherte Energie dafür, weil die vorhandene Sonnenenergie im Februar oftmals nicht für das Wachstum ausreicht. Doch nicht selten werden vor allem die Nächte im Februar oder März noch ziemlich kalt, sodass die Temperatur am Boden sogar bis unter -10°C sinken kann. Obwohl sich Schneeglöckchen oder Winterling schon hervorgetraut haben, und ihre Blütenköpchen zeigen, erfrieren sie, trotz eisiger Kälte, nicht.
Zum einen lagert - zum Beispiel das Schneeglöckchen - Salze in seinen Pflanzenteilen ein, welche den Gefrierpunkt der Flüssigkeiten in den Pflanzenzellen stark herabsetzt. Weiterhin hat das Schneeglöckchen sogar eine Art eingebaute Heizung, die dafür sorgt, dass der Boden um das Schneeglöckchen herum etwas wärmer bleibt, als der restliche Boden.
Doch nicht nur eingelagerte Salze und die eingebaute Heizung sorgen dafür, dass die Frühblüher nicht erfrieren, sondern auch in den Pflanzenteilen eingelagerter Zucker, sogenanntes Glycerin. Dieses Glycerin wirkt wie ein Frostschutzmittel, sodass die Zellen der Frühblüher durch den Frost nicht geschädigt werden. Glycerin produzieren die Frühblüher allerdings erst dann, wenn Frost auftritt - also ein Frostschutz notwendig wird. Dann wandelt die Pflanze Stärke (Glucose) in diesen als perfekter Frostschutz wirkenden stark konzentrierten Zucker um.