In manchen Regionen der Erde treten sie regelmäßig auf: die Hurrikans. Gerade in Regionen der Erde, wo es im Sommer sehr heiß wird, bedrohen sie regelmäßig die dort lebenden Menschen. Doch damit sich ein Hurrikan bilden kann, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Denn so ein Wirbelsturm bildet sich nur dort, wo viel Wasser vorhanden ist, also über dem Ozean. Doch Wasser alleine lässt noch keinen Hurrikan entstehen. Denn damit sich so ein Hurrikan bilden kann, wird sehr viel Energie benötigt. Und diese Energie erhält der Wirbelsturm von der Sonne.
Die Sonne erwärmt das Meerwasser auf über 26°C. Das Wasser verdunstet und steigt als Wasserdampf hinauf in die Atmosphäre (großes Foto oben). Da es in großen Höhen sehr kalt ist, entstehen aus dem Wasserdampf winzige Tröpfchen, der Wasserdampf kondensiert. Wie ihr hier erfahren könnt, bildet kondensierter Wasserdampf Regenwolken.
Da in einem Ozean sehr viel Wasser vorhanden ist, kann entsprechend viel Wasser verdunsten, wodurch sich riesige Regenwolken bilden. Doch diese Wolken alleine wären nicht schlimm, wenn von der warmen Wasseroberfläche darunter nicht eine neue Gefahr ausgehen würde.
Denn die warme Wasseroberfläche und die kalten Wolken in der darüberliegenden Atmosphäre sorgen nun dafür, dass ein sogenannter Unterdruck in den kalten Wolken entsteht. Und nun geht es richtig los!
Denn je mehr Wasser verdunstet, umso größer werden die Wolken. Je größer die Wolken werden, umso größer wird der Luftdruckunterschied zwischen der Luft über der Wasseroberfläche und der in den Wolken darüber. Ein großer Unterdruck in den Wolken sorgt nun wiederum dafür, dass immer mehr warme Luft über der Wasseroberfläche, beladen mit noch mehr Wasserdampf, hinauf in die Atmosphäre gezogen wird.
Unterschiedlicher Luftdruck muss ausgeglichen werden
Wie Du hier nachlesen kannst, versucht die Natur immer, unterschiedlichen Luftdruck auszugleichen, indem Luftmassen von dem Gebiet mit höherem Luftdruck in das Gebiet mit niedrigerem Luftdruck gezogen werden. Da die Luftdruckgegensätze über dem warmen Ozean und den riesigen Wolken darüber so groß sind, entsteht nun ein Wirbel, in welchem die warme Luft in Richtung der Wolken mit immer größerer Geschwindigkeit nach oben gezogen wird. Die Luft beginnt sehr stark zu rotieren, sie dreht sich also wie ein Strudel im Kreis. Die rotierende Luft kann dabei Geschwindigkeiten von über 300 Kilometer pro Stunde erreichen. Bei so einer Luft-Geschwindigkeit wird alles zerstört. Auf dem Foto rechts siehst Du einen großen Hurrikan vom Weltall aus betrachtet. Das Loch im Strudel wird als "Auge" bezeichnet. Klicke auf das Foto, um es zu vergrößern.
Der Hurrikan zieht in Richtung Festland
Im Prinzip wäre alles nicht ganz so schlimm, würde so ein Hurrikan über dem Ozean bleiben. Aber in der Atmosphäre gibt es weitere Luftströmungen. Über dem Wasser ist die Lufttemperatur im Sommer zumeist höher, als die Luft über dem Festland. Und das ist der Grund, dass der Luftdruck über dem Ozean höher ist, als auf dem Festland. Somit sorgt auch hier der Vorgang des Druckausgleiches dafür, dass sich der bereits entstandene Hurrikan nun dorthin bewegt, wo der Luftdruck niedriger ist. Der Hurrikan zieht in Richtung Festland (siehe Grafik unten) und sorgt vor allem an dessen Küsten für schwerste Verwüstungen.
Es bleibt oftmals kein Stein auf dem anderen, alles fliegt durch die Luft, was nicht fest verankert ist (Foto rechts). Auch Menschen werden in einem starken Hurrikan durch die Luft geschleudert und können dabei schwer verletzt oder sogar getötet werden.
Klimaerwärmung sorgt für weitere schwere Hurrikans
Wie Du sicher weißt, befinden wir uns momentan in einem Klimawandel - die Temperaturen auf unserer Erde werden immer höher. Das ist der Grund, dass sich über den warmen Ozeanen immer häufiger Wirbelstürme bilden und die Menschen bedrohen.
Hurrikans bekommen Vornamen
Jedes Jahr treten in den von Hurrikans gefährdeten Regionen unserer Erde kleine und auch große Hurrikans auf. Im August 2005 raste einer der schwersten Hurrikans über die Südküste der USA und brachte große Zerstörung. Viele Menschen verloren ihr Leben. Hurrikans erhalten Vornamen wie Katrina, Bertha, Floyd oder Matthew. Die auf dem asiatischen Kontinent auftretenden Wirbelstürme nennt man übrigens Taifune.
Auf folgender Grafik kannst Du sehen, wie sich der schwere Hurrikan Katrina Ende August des Jahres 2005 vom Atlantischen Ozean hin zur Südküste der USA bewegt:
Grafik: Radardaten von NWS New Orleans und National Climatic Data Center.
Foto Verwüstung nach einem Wirbelsturm: Urheber: ginosphotos / 123RF Lizenzfreie Bilder