Ein Faradayscher Käfig - auch Faradaykäfig genannt- ist kein Käfig, in dem man ein Haustier namens "Faraday" hält , sondern ein ganz besonderes Naturphänomen. Ein Faradayscher Käfig ist ein Begriff aus der Physik und in der Tat eine Art Käfig. Allerdings hat dieser Käfig die Eigenschaft, äußere elektrische Spannungen vom Innenraum des Käfigs abzuschirmen. Dieser Käfig besteht beispielsweise aus einem Metall- oder Drahtgeflecht oder einem Metallgitter, also einem elektrisch leitenden Material. Wenn nun von außen eine starke elektrische Spannung auf den Käfig auftrifft, so leitet das Metallgitter, also die Außenhülle dieses Käfigs, diese Spannung ab und lässt sie nicht in den Innenraum eindringen. Würde sich also ein Mensch im Inneren eines Faradayschen Käfigs befinden, und es würde eine starke elektrische Spannung auf den Käfig auftreffen - beispielsweise ein Blitz - so würde diesem Menschen gar nichts passieren, weil der Faradaysche Käfig diese Spannung ableitet und nicht in den Innenraum eindringen lässt.
Auch ein Auto mit einem Metallrahmen ist ein Faradayscher Käfig, deshalb ist man bei Gewitter in einem Auto sicher, weil, wenn der Blitz in das Auto einschlagen würde, die dabei auftretende Spannung nicht in den Innenraum eindringen würde. Der Faradaysche Käfig heißt deshalb so, weil der im 18. Jahrhundert lebende englische Physiker Michael Faraday dieses Phänomen entdeckt hat und es seitdem seinen Namen trägt.
Prinzipiell ist auch Dein Wellensittich oder Kanarienvogel, wenn er in seinem Metallkäfig sitzt, bestens bei Gewitter geschützt, denn auch ein Vogelkäfig aus Metall würde wie ein Faradayscher Käfig wirken.
kleines Foto:„Faraday cage“ von Martin Apolin - Eigenes Werk. Lizenziert unter Commons Attribution-Share Alike 3.0 über Wikimedia Commons - http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Faraday_cage.jpg#mediaviewer/File:Faraday_cage.jpg