Opern und Operetten sind musikalische Bühnenwerke, wo Darsteller eine Handlung spielen, wie bei einem Theaterstück. Im Gegensatz zu einem Theaterstück werden die Texte aber nicht gesprochen, sondern in Liedern gesungen. Zuerst gab es nur die Oper. In einer Oper gibt es lange Gesangs-Szenen und auch Balletttanz-Einlagen, aufgeführt in mehreren Akten. Die vortragenden Sänger singen ihre Melodien als sogenannte Arien. Die Texte dieser Arien sind sehr häufig sehr schwer verständlich und auch oftmals in italienischer Sprache, weil die Oper, wie wir sie heute noch kennen, in Italien entstand. Handlungen von Opern sind oftmals dramatisch und haben einen ernsten Hintergrund. Die Melodien sind demzufolge "schwer" und "tragend", lassen also eher keine gute Laute aufkommen. Aus der Oper ist dann im 17. Jahrhundert die Operette entstanden. Der Name Operette leitet sich von Oper ab, aber weil sie bedeutend kürzer als eine Oper ist, und nur aus einem Akt besteht, wurde sie als kleine Oper, also als Operette, bezeichnet.
Die Inhalte der Operetten unterschieden sich aber auch im Inhalt stark von der Oper, denn in einer Operette dreht es sich eher um fröhliche Themen. Demzufolge ist die Musik einer Operette auch viel beschwingter und enthält sogar lustige Szenen, die in einer Oper nicht vorkommen. Die Melodien von Operetten sind viel einfacher und gehen mehr ins Ohr, als eine Arie aus einer Oper. Deshalb wurden ab dem 18. Jahrhundert Operettenmelodien richtig beliebt, so wie heutzutage der Schlager. Die bedeutend einfacheren Melodien von Operetten können auch von Theaterschauspielern mit etwas gesanglichem Talent vorgetragen werden, was bei einer Opernarie gar nicht möglich ist.
Heutzutage haben moderne Schlager und Hits das Hören von Operetten verdrängt. Aber es gibt viele Leute, die gerne in die Oper oder in die Operette gehen, um sich solch ein musikalisches Bühnenstück anzusehen. In vielen großen Städten gibt es Opernhäuser und auch Operettenhäuser, wo regelmäßig bekannte und beliebte Opern und Operetten aufgeführt werden.