Das Wort Philosophie kommt, wie so viele wissenschaftliche Wörter in unserer Sprache, aus der altgriechischen Sprache und bedeutet wörtlich übersetzt so viel wie "Liebe zur Weisheit".
Damit ist eigentlich auch schon das Grundlegende über Philosophie gesagt. Denn obwohl es keine allgemein anerkannte Erklärung darüber gibt, was Philosophie denn nun genau ist, kann man mit Sicherheit behaupten, dass es beim Philosophieren darum geht, Dinge zu erklären, die möglicherweise gar nicht eindeutig erklärt werden können.
Das hört sich zunächst vielleicht etwas wirr und sinnlos an, deshalb beschreibe ich das einmal etwas genauer, und zwar anhand eines berühmten Beispiels:
Eine der bekanntesten und vermutlich ältesten philosophischen Fragen ist die Frage nach dem Sinn des Lebens. Seit jeher haben Menschen sich gefragt, weshalb und mit welchem Sinn der Mensch lebt.
Dabei gab es zu dieser Frage schon die unterschiedlichsten Auffassungen und Meinungen.
In der Antike etwa gingen Philosophen (wie Platon und dessen Schüler Aristoteles) davon aus, der Sinn des Lebens bestehe für den Menschen im Erreichen der Glückseligkeit (Worin genau Glückseligkeit besteht, ist wiederum eine philosophische Frage für sich).
Im Mittelalter hingegen herrschte in weiten Teilen Europas die Meinung vor, dass der Lebenssinn im Befolgen religiöser Tugenden sei, indem man gottgläubig, fromm und ohne Sünde lebt.
Einige hundert Jahre später wiederum kritisierten viele Philosophen diese Ansichten und stellten wieder völlig andere Vermutungen zu dieser Frage auf.
Auch in unserer Zeit gibt es zahlreiche verschiedene Meinungen zu dieser philosophischen Frage. Abschließend kann diese jedoch vermutlich nie geklärt werden, da jeder Mensch, der sich diese philosophische Frage stellt, zu einer anderen Antwort kommen wird. Und so verhält es sich mit vielen weiteren "großen Fragen der Philosophie". Etwa die, ob es einen Gott gibt, wann der Mensch gut oder schlecht ist oder ob es einen wirklich "freien" Willen gibt.
Wie euch vielleicht aufgefallen ist, drehen sich philosophische Fragen stets um den Menschen und sein Verhältnis zu seinem bestehenden Umfeld. Dies ist ebenfalls ein wesentlicher Teil des Philosophierens. Philosophieren ist also der Drang des Menschen, sich selbst und die Welt, in der er lebt, besser zu verstehen. Gewissermaßen sind philosophische Fragen die erste Grundlage für sämtliche Wissenschaften und Erkenntnisse, die der Mensch je gemacht hat und in Zukunft machen wird.
Seit wann wird philosophiert?
In Asien begann man zum Beispiel bereits um 1000 v.Chr. damit, sich mit philosophischen Fragen auseinanderzusetzen. In Europa beschäftigte man sich erst viel später, etwa ab dem Jahre 400 v.Chr. damit. Große europäische Philosophen waren zum Beispiel Sokrates, Platon oder Aristoteles, die im alten Griechenland lebten.
