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Mittwoch, 13 Juli 2016 16:08

Was war die französische Revolution?

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Sturm auf die Bastille (Zeichnung) Sturm auf die Bastille (Zeichnung) Von Jean-Pierre Houël - Bibliothèque nationale de France via wikimedia.org

In Frankreich gab es in der Vergangenheit, genauer gesagt im 18. Und 19. Jahrhundert, mehrere Revolutionen. Die erste, die üblicherweise als "Französische Revolution" bezeichnet wird, fand 1789 bis 1799 statt. Doch was passierte da, was war die Französische Revolution?

Im Geschichtsunterricht wirst Du früher oder später etwas über die Französische Revolution hören. Ich erkläre Dir deshalb hier, was das für ein Ereignis war, wie es dazu kam und was sie für Veränderungen brachte.

Was ist eine Revolution?

Als Revolution bezeichnet man eine grundlegende Umgestaltung von herrschenden Systemen oder Verhältnissen in einem Land, sei es nun wirtschaftlich, politisch, oder auch gesellschaftlich. Eine Revolution wird zumeist von der Bevölkerung des Landes in Gang gesetzt, weil diese mit den Bedingungen im Land nicht zufrieden ist.

Solch eine Revolution verursacht wichtige Veränderungen in der Geschichte eines Landes. Neben der Französischen Revolution in Frankreich gab es solche zum Beispiel auch in Amerika (Amerikanische Revolution von1763 bis 1783), in Deutschland (etwa 1848/1849, 1919, oder auch 1989), und auch in Russland im Jahre 1917, wo die Zarenherrschaft beendet wurde.
Die Französische Revolution verschaffte Frankreich nicht nur eine der ersten modernen Verfassungen, sondern auch wichtige Errungenschaften in Ökonomie, Gesellschaft und Kultur. Das deutlichste Ergebnis dieser Revolution stellte jedoch das vorläufige Ende der Monarchie in Frankreich dar. (Monarchie = Regierung eines Landes durch einen König oder eine Königin)
Du möchtest mehr über die Hintergründe der Französischen Revolution erfahren? Dann lies hier weiter!

Ursachen und wichtige Hintergründe der Französischen Revolution

koenig-ludwig-XVIDie Französische Revolution war eng verbunden mit den Idealen der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Diese Ideale stammen aus der Zeit der Aufklärung und prägten das Denken vieler Menschen im 18. Jahrhundert.
In Frankreich herrschten in den Jahren vor 1789 seit langer Zeit Könige aus der Adelsfamilie der Bourbonen. Seit 1774 hieß dieser herrschende König Ludwig XVI. (Foto rechts). Dieser regierte ein Land, in dem immer mehr Menschen unzufrieden mit den herrschenden Verhältnissen waren, weil Armut und Not in der Bevölkerung immer größer wurden.
In den Jahren vor der Revolution hatte Frankreich zudem mit einer starken Finanzkrise zu kämpfen, die vom verschwenderischen französischen König Ludwig XIV. noch vergrößert wurde. Die Folge waren Armut und Hungersnöte im Volk.
Zur Lösung dieser und weiterer Probleme ließ der König am 5.Mai 1789 zum ersten Mal seit über 100 Jahren die sogenannten Generalstände mit Vertretern der drei Gesellschaftsklassen einberufen. Dazu musst Du wissen, dass damals das französische Volk in die drei Stände Adel, Geistliche und Bürgertum eingeteilt wurden. Bauern gehörten dabei keinem Stand an. Trotz der zahlenmäßigen Überlegenheit des dritten Standes, dem Bürgertum, wurde nicht dieser zahlenmäßigen Überlegenheit abgestimmt, sondern nach dem Ansehen der Stände. Dies hatte zur Folge, dass die Angehörigen des Bürgertums zwar die meisten Vertreter stellten, jedoch kein volles Wahlrecht hatten, was ziemlich ungerecht war.
Um gegen diese ungerechte Behandlung zu protestieren, sagten sich Vertreter des dritten Standes am 17. Juni 1789 von der Generalständeversammlung los und beriefen eine Nationalversammlung ein.
Darüber war der französische König zwar alles andere als begeistert, aber er musste es dulden. Trotzdem versuchte er, dieses Vorgehen über seinen Kopf hinweg zu unterbinden.

Als Gerüchte um die Auflösung der Nationalversammlung durch den König im Volk die Runde machten, kam es am 14. Juli 1789 zum berühmten Sturm auf die Bastille. Die Bastille war ein Gefängnis vor allem für politische Gefangene in Paris, das für die Aufständischen als Zeichen für die Ungerechtigkeit der Herrschaft in Frankreich galt. Mit diesem Ereignis begann die Französische Revolution.

Erste Errungenschaft: Abschaffung des Feudalsystems

Als eine der ersten Errungenschaften der Revolution gilt die Abschaffung des Feudalsystems, also der Abhängigkeit der Bauern von ihren Grundherren. Dies geschah noch im August 1789 als Reaktion der Nationalversammlung auf die anhaltenden Bauernunruhen in ganz Frankreich.
Doch auch die vorherrschende Gesellschaftsordnung, also die bereits erwähnte Ständegesellschaft, sollte bald abgeschafft werden. Hierzu entwarf die Nationalversammlung ein Reformwerk, das zunächst noch den König als Staatsoberhaupt vorsah, jedoch grundlegende Veränderungen, so u.a. im Wahlrecht, beinhaltete.
Auch die Kirchenpolitik galt in der Nationalversammlung als reformbedürftig. Für den kirchentreuen Ludwig XVI. waren diese Reformen eine schwere persönliche Niederlage, was ihn veranlasste, im Juni 1791 aus Paris zu fliehen.

In anderen Teilen Europas wurde die Französische Revolution zunächst mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Viele deutsche Gelehrte begrüßten sie, in Österreich begegnete man ihr eher mit Ablehnung und man drohte sogar, diese zu beenden. Das war der Grund dafür, dass Österreich am 20. April 1792 Frankreich den Krieg erklärte.
Ludwig XVI. erhoffte sich aus dem darauf folgenden Krieg zwischen Österreich und Frankreich einen österreichischen Sieg und die Wiederherstellung der alten Verhältnisse.

Der Sturz des Königs Ludwig XVI.

Im August 1792 erreichten die französischen Revolutionäre doch einen entscheidenden Sieg: der Französische König wurde gestürzt und die Monarchie in Frankreich abgeschafft. Doch nun kam es ziemlich schlimm. Denn ein Pariser Denkerclub, genannt die Jakobiner, erhielt nun die Oberhand und diese richteten viele Menschen hin, welche anders dachten als sie. So wurde im Januar 1793 König Ludwig XVI.von den Jakobinern hingerichtet.

Die Jakobiner, angeführt von Maximilien de Robespierre, richteten fortan unzählige Menschen hin, die sich gegen die Revolution stellten. Aus diesem Grund bezeichnet man die Zeit zwischen 1793 und 1794 als die "Zeit des großen Schreckens".
Doch die Herrschaft der Jakobiner sollte nicht mehr lange dauern, denn mit dem Sturz Robespierres am 27. Juli 1794 stellte sich eine Zeit der Mäßigung und Versöhnung der Revolution ein.

napoleon-hochDurch die angespannte Lage in der französischen Innenpolitik gelang es einem jungen General, allmählich in der Politik Einfluss zu gewinnen. Dieser junge General hieß Napoleon Bonaparte (kleines Foto rechts). Zwischen 1795 und 1799 wurde Frankreich von einem sogenannten Direktorium regiert. General Napoleon Bonaparte schaffte es, durch einen Staatsstreich dieses Direktorium aufzulösen und sich selbst - als einer von 3 Konsulen - an die Macht zu bringen. Es folgten eine auf Napoleon zugeschnittene Verfassung und schließlich das Ende der Französischen Revolution nach über 10 Jahren.

Abb. König Ludwig XVI: Antoine-François Callet [Public domain], via Wikimedia Commons
Abb: Napoleon Bonaparte: Jacques-Louis David [Public domain], via Wikimedia Commons

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