Vor gar nicht allzu langer Zeit gab es keine einheitliche Zeitmessung, verschiedene Regionen hatten ihre eigene Zeit. Das lag daran, das immer dann 12 Uhr Mittags war, wenn die Sonne am höchsten am Himmel stand. Das ist zum Beispiel in Berlin eher als in Köln, weil Köln weiter westlich liegt. So gab es noch vor 200 Jahren auch innerhalb Deutschlands verschiedene Zeiten, je nachdem wo sich der Ort befand.
Doch das war kein grosses Problem, weil es damals keine Verkehrsmittel gab, die innerhalb weniger Stunden zwischen den Städten hin- und her fuhren. Es gab nur Pferdekutschen für Privatleute und keine festen Fahrpläne. Ein Problem wurde die unterschiedliche Zeitmessung erst, als ab Mitte des 19. Jahrhunderts regelmäßig die ersten Züge zwischen Städten verkehrten und notwendigerweise feste Fahrpläne eingeführt wurden. Hier musste also eine einheitliche Zeitmessung her, um die Fahrgäste nicht zu verwirren.
Die Greenwich Zeit gilt seit dem Jahre 1884
Um die Zeitmessung weltweit zu vereinfachen, wurde im Jahre 1884 auf der internationalen Meridiankonferenz die Greenwich Mean Time, auf Deutsch "mittlere Greenwich-Zeit", als sogenannte Weltzeit festgelegt.
Doch der Grundstein für eine einheitliche Weltzeit wurde schon viel früher gelegt, nämlich schon zu Zeiten der großen Seefahrer. Zu dieser Zeit wurde sich oft anhand von Sternen und anderen Himmelskörpern orientiert, um die ungefähre Uhrzeit und auch die Position des Schiffes auf See zu ermitteln.
Doch da Sterne nicht ständig die gleiche Position am Himmel haben, musste etwas besseres und zuverlässigeres gefunden werden als die Sterne, um genauere Ergebnisse zu erzielen. So wurde bald das sogenannte Gradnetz, ein gedachtes "Netz" aus Längen- und Breitengraden, über die Erde gelegt (siehe große Grafik oben).
Im Jahre 1767 veröffentlichte der britische Hof-Astronom Nevil Maskelyne (Foto rechts) seinen ersten "Nautical Almanac", der Seefahrern zur Orientierung dienen sollte. Das Observatorium im Londoner Stadteil Greenwich diente hierbei als Ausgangspunkt zur Bestimmung der geografischen Lage. Das Erscheinen dieses Ratgebers für Seefahrer war gewissermaßen die Geburtsstunde der GMT (Greewich Mean Time), denn Greenwich wurde schnell zum anerkannten "Nullmeridian".
Das heißt, dass die Sonne ihren höchsten Stand am Himmel hat, wenn sie den Meridian von Greenwich um 12:00 Uhr mittags überquert. Greenwich ist also der Ausgangspunkt der gesamten Weltzeit.
Zeitzonen der Erde
Da die Erde sich dreht, ist nicht überall auf der Erde gleichzeitig Tag oder Nacht. Deshalb ist die Erde zusätzlich in 24 Zeitzonen eingeteilt. Mehr darüber erfährst Du in diesem Artikel.