Als am 01.01.2002 der Euro als offizielles Zahlungsmittel in den meisten Ländern der Europäischen Union eingeführt wurde, löste dieser die bisherigen Währungen ab, mit denen zuvor gezahlt wurde. In Deutschland war das die D-Mark. Damals waren es genau 12 Staaten der Europäischen Union, welche den Euro im Zuge der damaligen Währungsunion einführten:
- Belgien
- Deutschland
- Finnland
- Frankreich
- Griechenland
- Irland
- Italien
- Luxemburg
- Niederlande
- Österreich
- Portugal
- Spanien
Aus diesem Grund sind auf der Vorderseite der Euromünzen auch 12 Sterne abgebildet. Jeder Stern steht für einen Euro-Teilnehmerstaat (Abb.rechts). Da jedes Land etwas Eigenes in seinem neuen Zahlungsmittel behalten wollte, wurde die Rückseite jeder Münze mit einem eigenen Bildnis (auch Prägung genannt) versehen. Diese Prägung hat immer etwas landestypisches. So zeigen die belgischen Euro-Münzen den Kopf der dortigen Königin Beatrix.
8 unterschiedliche Euro-Münzen - von 1 Cent bis 2 Euro
Es waren in jedem Euro-Land exakt 8 unterschiedliche Münzen: angefangen von der kleinsten Münze, dem 1 Cent-Stück, über die nächstgrößere 2-Cent-Münze, die 5-Cent-Münze, die 10-Cent-Münze, die 20-Cent-Münze, die 50 Cent-Münze, bis hin zu den 1-Euro und 2-Euro-Münzen. Wie ich schon sagte, ist und war die Vorderseite immer gleich, die Rückseite sah in jedem Land total unterschiedlich aus. Da aber jede Münze, egal in welchem Land diese ausgegeben wurde, in der ganzen EU ein gültiges Zahlungsmittel ist, kann man zum Beispiel in Italien oder in Finnland auch mit den in Deutschland ausgegeben Euro-Münzen und Cent-Stücken bezahlen. Im Laufe der Jahre haben sich durch den Tourismus die Euro-Münzen total vermischt. So sind Euro-Münzen aus Frankreich, Irlan, Spanien und so weiter, auch in Deutschland weit verbreitet, und die deutschen Münzen in den anderen Euro-Ländern.
Allerdings gab es damals noch 3 weitere Länder, in denen der Euro als offizielles Zahlungsmittel eingeführt wurde, nämlich der Stadtstaat Monaco, der Zwergstaat San Marino, sowie Vatikanstadt, wo der Papst sein Zuhause hat. Auch für diese 3 kleinen Länder wurden jeweils eigene Münzen geprägt.
Wenn man nun die 8 unterschiedlichen Euromünzen mit den 12 Euro-Mitgliedsstaaten plus den 3 Zwergstaaten multipliziert, so kommt man auf genau 120 unterschiedliche Euromünzen. Das war im Jahre 2002. Mittlerweile hat sich nicht nur die EU erweitert, sondern auch die Anzahl der Euro-Länder hat sich erhöht. Also gibt es heute noch mehr unterschiedliche Euromünzen.
Euro-Erweiterung im Jahre 2007
In den folgenden jahren sind weitere europäische Länder der Europäischen Union beigetreten. Das waren zum Beispiel die Slowakei, Polen, Lettland oder Littauen. Allerdings wurden bisher nicht alle EU-Länder in den Europäischen Währungsraum aufgenommen. Länder, die bis heute zusätzliche den Euro als offizielles Zahlungsmittel eingeführt haben sind:
- Slowenien (2007)
- Malta und Zypern (2008)
- Slowakei (2009)
- Estland (2011)
- Andorra (2012)
- Lettland (2014)
- Littauen (2015)
Es sind also seit der Euro-Einführung als offizielles Zahlungsmittel im Jahre 2002 8 weitere Länder hinzugekommen, welche alle eigene Euro-Münzen mit unterschiedlicher Rückseite besitzen.
Zum heutigen Zeitpunkt (Februar 2017) gibt es also 184 unterschiedliche Euromünzen, mit denen man als offizielles Zahlungsmittel innerhalb der EU-Mitgliedsstaaten bezahlen kann.
Doch diese Angabe ist nicht ganz korrekt, denn in jedem Land erscheinen regelmäßig Sonderprägungen, z.B. aufgrund bestimmter Anlässe. Diese Münzen nennt man Gedenkmünzen. Diese Gedenkmünzen gelten ebenfalls als offizielles Zahlungsmittel. Aber auch sogenannte Sammlermünzen werden geprägt, welche, wie der Name schon sagt, besonders von Sammlern gekauft werden. Sammlermünzen haben oftmals andere Werte als die Standardmünzen. So gibt es z.B. 5 Euro oder gar 10 Euro Sammlermünzen. Diese Münzen kann man auch als Zahlungsmittel im Laden verwenden, aber nur in dem Land, wo diese auch ausgegeben worden sind (Abb. rechts von Siegfried Kopp - 123RF
28 EU-Staaten, aber nur 19 EURO-Länder
Der Euro gilt nicht in jedem EU-Mitgliedsstaat als offizielles Zahlungsmittel. Das nicht jeder EU-Mitgliedstaat den Euro als Zahlungsmittel hat, hat vor allem wirtschaftliche Hintergründe. Um in die Euro-Zone aufgenommen zu werden, muss das Land verschiedene Voraussetzungen erfüllen. Außerdem muss das EU-Land den Euro als Zahlungsmittel auch selbst wollen. So haben sich das Königreich Großbritannien, Schweden und auch Dänemark schon zur Einführung des Euro im Jahre 2002 gegen ihn als offizielles Zahlungsmittel entschieden, obwohl diese Länder die wirtschaftlichen Voraussetzungen gehabt hätten. Neueste politische Entscheidungen haben ergeben, dass das Königreich Großbritannien sogar die EU verlässt.
Die Zwergstaaten Andorra, Monaco, San Marino und Vatikanstadt sind im Gegensatz dazu keine Mitgliedsstaaten der EU, haben aber den Euro als offizielles Zahlungsmittel eingeführt. Das hat politische Gründe, auf die ich hier nicht weiter eingehen möchte. Und es gibt sogar Länder, in denen mit dem Euro bezahlt werden kann, obwohl diese weder Mitgliedsstaaten der EU sind, noch der Euro-Zone angehören. Das sind Kosovo und Montenegro in Südosteuropa und das südafrikanische Binnenland Simbabwe. Verschiedene Kolonialgebiete verwenden ebenfalls den Euro als Zahlungsmittel, das sind u.a. Französisch Guayana oder Martinique.
Hier siehst Du eine Übersicht aller offiziell im Umlauf befindlichen Standardmünzen aller Euro-Länder:
Abb von Gerd.Seyffert - wikimedie.org