Nützlich ist so ein Sparschwein immer dann, wenn man sich etwas wünscht, das man noch nicht bezahlen kann. Denn im Sparschwein kann man dann über eine längere Zeit hinweg kleine Geldbeträge hineinstecken, bis man endlich so viel Geld angespart hat, um sich den lang ersehnten Wunsch zu erfüllen. Viele Sparschweine haben unten am Bauch einen runden Verschluss, den man öffnen kann, wenn man Geld herausnehmen möchte. Doch manche Sparschweinen muss man leider zerschlagen, wenn man das wertvolle Innere braucht. Aber warum ausgerechnet ein Schwein zum Sparen?
Woher kommt das Sparschwein eigentlich?
Das allererste Sparschwein Deutschlands stammt aus dem 13. Jahrhundert – es ist also 800 Jahre alt! Man hat es in einem mittelalterlichen Dorf in Thüringen gefunden. Es besteht aus Ton und trägt - genauso wie die Sparschweine heute - einen Schlitz am Rücken, um Münzen hineinstecken zu können. Ebenfalls eine Spardose in Form eines Schweines wurde in Biberach gefunden, es stammt aus dem 16. Jahrhundert (Foto rechts).
Schweine galten schon damals als Glücksbringer, weil sie besonders fruchtbar waren, also immer viel Nachwuchs bekamen. Das galt in vielen Ländern dieser Zeit als sehr erfreulich, denn je mehr Schweine man besaß, umso "reicher" war man. Sparte man also sein Geld in einem Sparschwein, so erhoffte man sich, dass das gesammelte Geld sich genauso schnell vermehrt, wie der Nachwuchs der Schweine.
Besonders die Bauern des Mittelalters schätzten Schweine als wertvolle und nützliche Tiere, denen auch eine hohe Intelligenz zugeschrieben wurde. Mit ebenso viel Verstand, wie ihn ein Schwein besitzt, sollte man also auch sein Geld verwalten.
Auch in England bewahrten Hausfrauen ihr Erspartes in kleinen Küchengefäßen aus Ton, den sogenannten "pygg jars" auf. Aus diesem Begriff entwickelte sich später das Wort "pygg bank" und bald darauf auch "piggy bank", was so viel bedeutet wie "Schweinchenbank". Man begann daraufhin, diesen Gefäßen zum Aufbewahren von Geld ebenfalls die Form eines Schweines zu verleihen.