Mit dem Übergang vom Kindergarten in die Grundschule beginnt für die Schulanfänger sozusagen der "Ernst des Lebens". Oftmals hört man dann, dass Schulanfänger ABC-Schützen genannt werden. Während die Bezeichnungen Schulanfänger und Erstklässler eigentlich selbsterklärend sind, ist "ABC-Schütze" ein echt komischer Ausdruck. Man könnte meinen, dass Schulanfänger eine Waffe bekommen, um damit auf das Alphabet zu schießen- stimmts?
Natürlich werden die neuen Grundschüler auf die kommenden Aufgaben nicht mit einer Pistole, sondern allenfalls mit einer Zuckertüte vorbereitet. Also kann der ABC-Schütze seinen Namen schon einmal nicht vom Schießen haben. Vielmehr kann die Bezeichnung nur hergeleitet werden.
Man nimmt an, dass das spätlateinische Wort "Abecedarius" dabei eine Rolle spielt. A-be-ce-darius bedeutet übersetzt so viel wie „ABC-Anfänger". Abecedarius wurden Schulanfänger vor vielen hundert Jahren genannt. Nun hätten wir das ABC im Ausdruck "ABC-Schütze" geklärt, doch woher stammt der Schütze?
Ebenfalls aus der lateinischen Sprache kommt das Wort "tiro", was früher als Bezeichnung für Rekruten und Anfänger gebraucht wurde. Später wurde es wohl mit dem Wort "tirare" (zu deutsch "schießen") verwechselt, wodurch es wahrscheinlich zur Schöpfung des sogenannten "ABC-Schützen" kam.
Doch das sind alles nur Vermutungen und können nicht mehr bewiesen werden.
i-Dötzchen sind die neuen ABC-Schützen
In immer mehr Bundesländern wird übrigens der Begriff i-Dötzchen für Schulanfänger gebraucht. Das Wort Dötzchen stammt aus dem Rheinland und bedeutet so viel wie kleiner Junge. Das "i" im Namen kommt daher, weil früher der Buchstabe "i" einer der ersten war, welcher einem Schulanfänger beigebracht wurde.